Loading...

Wohnüberbauung «Im Heuwinkel»: Ein Vorzeigeprojekt

Zip-Vertikalstoren haben Zukunft in stürmischen Zeiten

Facts & Figures

Baujahr: 2016 – 2021

Bauherrin: Graphis Bau- und Wohngenossenschaft Bern

Region: Baselland (Allschwil)

«Dezent und energieeffizient» sollten sie sein, die beiden Neubauten «Im Heuwinkel» in Allschwil. Das wünschte die Besitzerin, die Bau- und Wohngenossenschaft Graphis. Dezent sind sie geworden, die 2021 fertiggestellten Mehrfamilienhäuser, und doch fallen sie auf – vor allem, wenn man sich ihnen nähert: Ihre Fassaden sind gänzlich mit Solarpanelen eingekleidet. 2500m² Fläche ist es insgesamt – für den Schweizer Wohnbau ein Novum. Die Gebäudehüllen werden einzig durch Balkonöffnungen und vertikale Fensterbänder unterbrochen. Mit ihrer Längsausrichtung und ihren unterschiedlichen Massen von schmal bis grosszügig breit rhythmisieren letztere die dunkelblauen Solarpanelflächen.

Beschattung für Raumklima entscheidend

An Sonnentagen gewinnt diese klar strukturierte Optik an Weichheit. Dann sind in den Vertiefungen der Fenster die Stoffstoren heruntergelassen. Dieses textile Element kombiniert sich wunderbar mit der modernen Solarfassade. Für die Beschattung der Wohnungen beauftragte die Bauherrschaft Graphis respektive das für den Bau der fünfgeschossigen Gebäude verantwortliche Zürcher Büro Jakob Steib Architekten die Firma Schenker Storen. Es galt, 450 Fenster mit Stoffstoren auszustatten. Graphis entschied sich dabei für die Vertikalstoren VSeZip und wählte als Stoff den Reflect 355 923. Der Stoff hat die positiven Eigenschaften, dass er über eine UV-Schutz-Beschichtung verfügt und die Sonne stärker reflektiert als andere Beschattungstextilien. Dadurch reduziert sich die Innenraumerwärmung um bis zu 10°C.

 

Keine Bange vor plötzlichem Sommergewitter

«Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Vertikalstoffstore, wie jede andere auch», sagt Simone Carluccio, Geschäftsführer von Schenker Storen AG Lausen und verantwortlich für die Umsetzung des Grossauftrages in Allschwil. «Bei diesem Typ handelt es sich jedoch um eine Zip-Store. Diese verfügt beidseitig über Laufschienen, die mit einem Reissverschluss versehen sind. Die Reissverschlüsse sind direkt an den Stoff angeschweisst und halten ihn auch dann stabil, wenn es stark windet. Selbst ein heftiger Windstoss von bis zu 90 km/h kann ihm nichts anhaben, ihn weder zerreissen noch aus den Führungen rupfen.» Das sei in der heutigen Zeit mit dem veränderten Klima und den plötzlichen und heftigen Wetterumschlägen ein grosser Vorteil: «Die Mieter müssen die Storen nicht hochziehen, wenn sie morgens die Wohnung verlassen, aus Sorge, ein Sommergewitter könnte die Storen beschädigen. Die gute Beschattung und ein optimales Raumklima bleiben dadurch gewährleistet.»

Dass die Bauherrschaft bei der Umsetzung des Projektes viel Wert auf Details legte, zeigt sich daran, dass die Laibungen der hinterlüfteten Fassaden mit eleganten Metallzargen eingefasst sind. Und in diese sind die Führungsschienen der VSeZip eingelassen – von Auge kaum sichtbar. Wird die Vertikal-Store nicht gebraucht, verschwindet sie mittels elektrischen Antriebs im Kasten. Dieser ist farblich abgestimmt und bildet gemeinsam mit dem Ton der Metallzarge, des Stoffes und der Fassade einen harmonischen Gesamteindruck.

Als Beschattung der sonnenexponierten Balkone beider Gebäude fungieren die Kassettenmarkisen KGM 6, ebenfalls von Schenker Storen. Mit ihrem schlichten Design fügen sie sich diskret ein und sind dank ihrer robusten Gelenkarme äusserst langlebig.

«Es sind nicht einfach gewöhnliche Stoffstoren, sondern windstabile Vertikalstoffstoren, die Windstössen von bis zu 92 km/h standhalten.»

Hälfte des Strombedarfs gedeckt

Das Raumklima ist ein Aspekt der Energieeffizienz, welche die Bauherrschaft Graphis zur Priorität des Projektes gemacht hat. Ein weiterer ist das Vermeiden der Verwendung fossiler Wärmeenergie für beide Minergie-A/P-ECO-Gebäude. Gelöst wurde dies, indem der Wärmebedarf zur Beheizung der Mietwohnungen sowie für das Warmwasser über Erdsonden gedeckt wird. Die Photovoltaikanlagen auf den beiden Dächern und an den Fassaden liefern zusammen über 86% des gesamten Strombedarfs für den Betrieb der Erdwärmepumpe, die Lüftung, den Allgemeinstrom und für alle 65 Wohnungen. «Im Heuwinkel» ist ein Vorzeigeprojekt, das in jeder Hinsicht neue Massstäbe setzt.